Dieses Kapitel sollte zeigen, daß es auch im Realmode möglich ist, größere Speicherbereiche anzusprechen bzw. Speicher über der 1 MB Grenze zu nutzen. Leider haben alle obengenannten Verfahren und Schnittstellen einen Nachteil, sie sind alle nur "Notlösungen". Aus diesem Grund sind sie nicht besonders schnell und effizient zu nutzen.
Beispielsweise ist es nicht möglich, in das Expanded oder Extended Memory ausgelagerten Programmcode dort direkt auszuführen. Weiterhin verliert ein Programm wertvolle Laufzeit, wenn es Zeit damit verschwenden muß, Speicherbereiche, z.B. aus dem Extended Memory, kopieren zu müssen. Dieser Nachteil läßt sich zwar durch die Verwendung eines EMM beheben (die Seiten werden dabei direkt, ohne kopiert zu werden, in einen Speicherbereich unter 1 MB eingeblendet), doch läßt sich die Logik der meisten Programme nur sehr schwer oder überhaupt nicht darauf einstellen, mit maximal 16 KB großen Expanded Memory Seiten zu arbeiten.
Alle hier genannten Probleme lassen sich durch Nutzung des Protected Mode umgehen, der schon seit der Einführung des 80286 Prozessors 1982 zur Verfügung steht und in den folgenden Kapiteln näher betrachtet werden soll.